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HiFi-Reparatur

Meisterbetrieb | Vintage AUDIO REVISION

Über uns - HiFi Reparatur München Nikola

Damals war das Grundig 2x4-System zukunftsweisend und in der Qualität unübertroffen. Doch verlor hier eine Technik gegen eine Konkurrenz, die ihr nicht das Wasser reichen konnte und ging im Markt unter. Qualität, die gegen den Preis verlor. Damals kaum vorstellbar. Heute gängige Praxis.

Was ich heute aber definitiv nicht mehr vermisse, ist die Installation von Antennendachanlagen. Vereinzelt sieht man sie heute noch auf alten Dächern dahin rosten. Antennen für Ö1 und Ö2. Dann Wendelstein und Fernsehturm. Mit UKW an der Spitze.

Dann 1985 die Meisterschule mit bestandener Prüfung 1986. Das war noch einmal ein Jahr intensive Schulung und Prüfung in Theorie und Praxis: Handwerksmeister.
Nach dreieinhalb Jahre Lehre und einem Jahr Meisterschule hatte ich einen Handwerksberuf – heute darf das fast jeder...
Die Zeiten ändern sich. Geiz ist Geil. „Neu“ wurde zum Synonym für besser. „Ich weiß das alles, denn ich habe Internet.“

Betriebseröffnung im Jahre 1986. Hifi-TV-Video Antennenbau war erst einmal das Ziel.
Die Konkurrenz war riesig, aber auch die Nachfrage. Viele Handwerksbetriebe die die Technik am Laufen hielten, mit viel Erfahrung, Kompetenz und auch Leidenschaft, die Techniker, aber auch Fachverkäufer ausbildeten.

Und dann kamen sie: Die Großmärkte.
Das bis dahin gut beratene und betreute Klientel wurden durch billige Preise abgeschöpft. Die Umsätze und Gewinne stiegen. Bei den Großmärkten.
Nicht bei den kleinen Handwerksbetrieben. Die starben wie die Fliegen. Aber damit kam auch kein Nachwuchs mehr in die Unternehmen Keine Fachkräfte in der Werkstatt und auch keine im Verkauf.

Ich sehe sie noch vor mir, die Kunden die Dir ein Loch in den Bauch fragten, sich Geräte vorführen und erklären ließen bis auch der letzte ... es verstand. Die sich dabei ihre persönliche Einkaufliste auf Kosten des Handwerks erarbeiteten. Und so vorbereitet und bestens informiert, Kompetenz vortäuschend, die Märkte nach Schnäppchen absuchten.

Aus Fachleuten wurden Verkäufer in Märkten und die Servicetechniker großer Dienstleister.
Wochenendseminare sollen das ersetzten, was mancher Handwerksmeister seinen Lehrlingen (sorry: Auszubildenden) oft auch Haare raufend über Jahre beibrachte.

Und der Irrsinn geht weiter. Nimmt an Fahrt auf. Werbestrategen und nicht mehr Techniker haben das Sagen haben. Erbsenzähler – sorry – Controller, steuern die Entwicklung. Geräte, die gerade nur noch solange funktionieren, bis wieder was fantastisches Neues noch nie dagewesenes auf den Markt kommt.

Es ist sicher eine Kunst heute schon zu wissen wie lange es dauert, bis etwas Neues auf den Markt kommt und die Lebensdauer darauf abzustimmen. Den Fernseher gerade so lange am Laufen zu halten, dass er gerade noch in der Lage ist, seinen Nachfolger in der Werbung zu zeigen.

Für all die Entwickler und Ingenieure die das Ziel nicht erreichen, wurde etwas Neues erfunden: „Rückrufaktionen“. Gab es das Wort schon in den 80ern?

Und jetzt was ganz Banales: Stereo. Das gab es schon in den 70ern und wird es wohl auch noch in 100 Jahren geben.

Okay. Die Evolution ist nicht zu leugnen. Darwin. Auch Charles hat genau so gehört wie wir heute.
Möglich, dass wir in 300 Jahren am Klingelton hören, welcher Provider und Software dran ist.

Aber einen Verstärker alle paar Jahre zu wechseln, wenn das Gehör das gleiche ist, das macht keinen Sinn. Verstärker, die in den 80er Jahren herauskamen und von Test- und Hifizeitschriften ausgiebigst getestet und bewertet wurden die sind heute (wenn gut überholt und renoviert) immer noch gut. In den 80ern gab es sicher auch den einen oder anderen Rohrkrepierer. Aber das was damals mit Bestnoten ausgezeichnet wurde ist auch heute noch bestens. Warum was Neues?

Allein wenn ich täglich sehe, dass hier Geräte schon mehr als 40 Jahre auf dem Buckel haben. Und immer noch laufen freut mich das. Die Zielsetzung war damals klar: Produktion nach besten Wissen und Gewissen. Ich glaube, dass die meisten Leute in 10 Jahren nicht mehr wissen, was sie heute für einen Fernseher, für ein Handy, Kühl- oder Wohnzimmerschrank haben.

Die Schrankwände aus den 60ern. Eiche Rustikal – Hurra. Für die Ewigkeit gebaut. In trockener und warmer Umgebung halten die so lange wie die Cheopspyramide. Okay. Ich gebe zu, die Vorstellung so etwas in meinem Wohnzimmer stehen zu haben löst bei mir keinerlei Begehrlichkeiten aus. Definitiv nicht. Und vor allem wenn ich daran denke wie lange die da stehen könnte. Da bekommt Erbschaft schnell einen negativen Beigeschmack ...

Sinn und Zweck wurden damals anders definiert. Die Schrankwand ist nicht mit einer App zu steuern. Likes damit zu bekommen ist wohl genauso schwer, wie einen unterforderten auf Kunden und Beratungsgespräche lauernden Fachverkäufer im Markt zu treffen. Selbst mit der Behauptung die Pole frieren wieder zu, bekommst du mehr Zuspruch.

Also, die Schrankwand stand. Einen Verstärker haben wir auch schon. Der war damals auch nicht schwer ihn zu finden. So viele Tests können nicht lügen. Ihn einzuschalten war ein Kinderspiel.
Kein stundenlanger Softwareupdate mit Angabe meiner Unterhosengröße und sonstiger privater Daten.
Ich muss mich auch nicht darüber ärgern, dass keine Batterien dabei sind. Denn das Ding hatte keine Fernbedienung. Und ich brauche auch keinen Fernseher der mir anzeigt, dass es ein Verstärker ist.
Ich kaufe mir doch auch keine Brille um im Radio zu hören, dass ich sehen kann.

Verstärker und Standort sind klar. Auch wenn die Wahl eines solchen Verstärkers durch die Qualität bestimmt ist. Das Auge hörte mit. Fündig geworden. USA Ende der 70er. Ein Klassiker.

Jetzt die Lautsprecher. Ein Blick in die Runde. Ich bin alleine. Single. Ein befreiendes Gefühl.
Ungefähr so wenn du alleine ohne Freundin auf ne WetTShirtparty gehst. Hemmungslosigkeit macht sich breit.

Der natürliche Feind jedes guten Lautsprechers ist die Hausfrau. Obwohl ja tendenziell Übereinstimmung herrschen müsste. Die Größe ist wichtig. Definitiv.

Meine Wahl fiel auf ein paar Klassiker. Mit Standfuß in einem tiefen schönen Braun. Da gegen schaut mein 50-Zoll-Fernseher aus wie ein Laptop.

Die Lautsprecher hatten ungefähr die Größe von 0,8 Schuhschränken. Ich habe heute noch 2 davon.
Und ich bin Single. Keine Grundsatzfragen von wegen Frau oder Lautsprecher. Ist die Banane krumm?
Mal ganz ehrlich, liebes weibliches Geschlecht. Schuhe klingen nicht.

Weiter.
Jetzt noch die Couch so platziert dass der Hörgenuss perfekt ist. Hör ich Kritik von wegen Raumaufteilung. Oder Raudaumachende Kühlschränke?
Nein . Alles in bester Harmonie. Bin alleine. Das ist Demokratie.
Das ist Genuss.

Jetzt wird mein Kassettenrecorder raus geholt und angeschlossen. Hat zuvor neue Riemen und GA Rollen bekommen. Mechanikreinigung. Kassette rein und los gehts.

Immer noch erstaunlich, wie gut erhalten manche Aufnahmen sind. Spielen aus den Stand so manche MP3-Wiedergabe an die Wand.

Aber bei manchen hat der Zahn der Zeit und diverse Nächte und Jahre im Auto ihre Spuren hinterlassen. Außer Nostalgie und Erinnerungen kommt da nichts mehr rüber. Aber auch Schätzchen sind vorhanden, als man in den 80er Jahren am Radio hing, mit dem Finger auf der Pausentaste um das Maximale an Musik rauszuholen und ohne Kommentar von Tommy.

Und jetzt das Maß aller Dinge. Damals wie heute: Der Plattenspieler. Massivbauweise. Mit Sicherheit deutlich kleiner als mein Kühlschrank aber sicher nicht leichter. Ein System für einen Preis, aus dem ein namhafter Kaffeeröster locker eine ganze Anlage anbietet.

Wer heute auf der High End Verstärker und Lautsprecher vorführt, benutzt Vinyl. Und nicht, weil er keine MP3-Player bedienen kann.

Und los geht’s: Phil Collings In the Air Tonight. Grandios, dieser Bass. Diese Volumen und Lautstärke.
Und das alleine in der Wohnung. Geil. Aber nicht allein im Haus. Hoffe das mit einem Strauß Blumen und einer Flasche Wein wieder hinzubiegen.

Wars das? Aber sicher nicht!

Ein Tonband. Spulengerät. Genauso groß wie schwer. Braucht man das? Aber sicher. Das Auge hört mit. Was früher der Plattenspieler ist heute das Internetradio. Mein erster Plattenspieler war ein Dual mit Wechselautomatik. Da legte man 5 LPs auf und die wurden dann nacheinander abgespielt. Ideal in jungen Jahren bei einer 2-Personen-Party wenn man die Hände nicht frei hatte und beschäftigt war.

Internetradio eine fantastische Sache. Wenn du schier eine unendliche Auswahl an Musikrichtungen und Sender hast. Tolle Musik falls die Übertragungsrate ausreichend ist. Da gibt es wirklich
eklatante Unterschiede.  Bei der Kaffeerösterschiene mag das nicht auffallen. Jetzt schon.
Jetzt ist definitiv der Punkt erreicht wo sich die Geister scheiden. Fastfood oder Bio.

Das muss jeder selber wissen. Ich bin Techniker. In jungen Jahren waren mir die HighEndler ein Graus.
Bühne, Tiefe und Räumlichkeit. Oh Gott.  Im Auto hatte der Rückspiegel im Takt vom Bass zu wippen.
Das feine Klirren des Nummernschildes, wenn der Resonanzraum der Kofferraum war. Das waren Indikatoren für guten Sound. Offenes Fenster. Ellenbogen raus. Fuchsschwanz an der ausfahrenden Automatikantenne.
Heute sehe ich das anders. Höre ich  anders.

Aber nicht alles. Auf der High End.
Am meisten Geld kann man verdienen mit Dingen die niemand wirklich braucht aber jeder haben will.
Ein Eldorado zum Geldverdienen. Auch wenn es da fantastische Technik gibt, die ich auch gerne haben möchte.
Ich erinnere mich noch genau wie mir jemand quadratische praktische Highendunterlegholzsoundoptimierstücke verkaufen wollte. Gute Idee, muss nur noch vorher Amplitudensiebreinigungsmittel besorgen. Bin gleich zurück.

Dann war ich da, wo ich immer bin wenn ich auf der HighEnd bin. Ein amerikanischer Hersteller. Seit 1983 ist das die Anlage die bei mir im Schlafzimmer steht. Immer mit umgezogen und im SZ platziert.

Mit Röhrenverstärker. Ahhhh. Ich liebe und sammle Röhrenverstärker. Da diskutiere ich nicht und bin für Argumente nicht zu haben. Egal. Die haben eine Umfrage gemacht. Die Röhren wurde von unten mit einer LED beleuchtet. Die Umfrage war rot oder grün. Das Ergebnis war eindeutig grün. Ist ja auch logisch. Röhren glühen grün. Das Wahlverhalten in USA ...

Dann Lautsprecherkabel und Chinchkabel. Hab mir in Gedanken ein Set zusammengestellt. Bei dem Preis krieg ich die Anzahlung zusammen, wenn ich meine Anlage verkaufe. Macht das Sinn?
Oder Sicherungen vergoldet. Ein traumhafter Klang. Sagen die.
Bin am überlegen ob ich heimfahre. In meinem Mc Intosh sind noch die Originalsicherungen drin.
Da ist schon alles drüber gelaufen. Abba bis Zappa. Praktisch unbezahlbar. Für nen kleinen mittleren 4stelligen Betrag würde ich mich davon trennen.

Oder meine alte Couch. Ich sag nur Plattenspieler. 5-fach Wechsler. Das ist wahre gelebte Geschichte. Nicht nur Theorie. Das sieht man ihr an. Auch hier ist der Preis Verhandlungssache.

Es ist heute nicht mehr die Qualität und Erfahrung die zählt. Extravaganz und abstruse Logik überheblich und allwissend dargebracht. Gewürzt mit Messerabatt.  Kaffeefahrten für Besserverdiener.

Aber im Net ist es auch nicht besser. Da kann man wirklich sparen. Schnäppchenparadies. Wenn sie z.B Ski im Angebot gekauft werden und  dann in Kitzbühel merken, dass sie das Wort „Wasser“ überlesen haben. Wenn Leute bei mir im Laden stehen, die glauben, alles besser zu wissen, aber nicht glauben wollen, wenn ich ihnen sage, dass das Gerät nicht das Richtige für sie ist. Mein Mitleid hält sich dann in Grenzen.

Oder Garantiereparaturen, bei denen der Onlinehändler nicht mehr als Ansprechpartner erreichbar ist.
Oder einfach nur pure Überforderung, wenn das Gerät für den Laien nicht mehr bedienbar ist. Fehlkäufe.

Auf wundersame Weise erinnern sich dann die Leute an die alten Handwerksbetriebe. All die diejenigen die noch überlebt haben, kennen diesen Moment, wo sich Fassungslosigkeit breit macht.
Wo Kunden aus Geiz im Internet kaufen und dann noch so unverfroren sind und erwarten dass das Handwerk ihre Probleme löst.

Vor kurzem bei mir in der Werkstatt: Ein Kunde mit Plattenspieler und Lautsprecher. Der Klang war hervorragend wurde mir versichert. Ein Schnäppchen für 80 Euro. Kaum zu glauben, aber nach nur ein paar Monaten funktionierte es nicht mehr. Auf die Frage hin, warum er es nicht zur Garantiereparatur nach China zurückschickt meinte er, dass das viel Geld kostet. Daher will er es lieber reparieren lassen. (?!) Es kann doch nicht viel kaputt sein. Sicher nur ne Kleinigkeit oder ne Sicherung. Und zweitens:  gestern ging es noch, also sicher alles nur halb so schlimm.

Verstärker und Geräte bestehen im Allgemeinen nur aus Kleinigkeiten und Sicherungen. Das weiß nur niemand. Das ist meine Marktlücke.
Und dann wurde die Ökokarte gespielt: „Reparatur statt wegschmeißen. Sinn für Nachhaltigkeit.“ Unter was für Umständen glaubt er denn, dass dieses Gerät in China produziert wurde? Wie hohl muss jemand sein, um das zu glauben? Sein Umweltsticker beeindruckt mich da gar nicht. Er ginge jetzt noch auf die Veranstaltung „Fridays for Future“ und hätte danach Zeit, das Gerät wieder abzuholen.

Nicht das mich so eine Situation nur ansatzweise sprachlos macht. Da bin ich schon zulange im Job.
Macht was ihr wollt.  Wählt und macht was ihr wollt. Aber nicht hier!

Ja ich fahre einen 12 Jahre alten Diesel. Ich weiß, dass der keine saubere Luft hinten ausbläst.
Und ich werde ihn noch so lange fahren, wie es geht. Mein Ziel ist eine Laufzeit von mindestens 2 Akkusätzen bei neuen Autos. Dann denke ich, dass ich umwelttechnisch besser abschneiden.

Und jetzt heim. Habe heute einen Verstärker und einen Plattenspieler für die Zukunft erhalten.
Ein gutes Gefühl. Meine Nachbarn sind nicht da. Urlaub und Nachtschicht. Genial! Noch dazu ein Gewitter. Das Nachbarhaus ist weit weg.

„Gib Gas ich will Spaß“. „Ich mag Musik auch wenn sie laut ist“. Das sind nicht nur Songtitel...